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Kursweiterbildung "Ernährungsmedizinische Grundversorgung" (100 UE)
Modul I - Grundlagen der Ernährungsmedizin (10 UE Live-Online + 2 UE e-Learning)
Fachliche Leitung: Mehlhorn
Dozenten: Mehlhorn, Knöner, Raßler, Liebscher, Dönmez, Albert, Nicolaus, Enzel, Gehrke, Falarzik
- Aufgabe und Ziel der Ernährungsmedizin, Grundlagen der Ernährungswissenschaft und –therapie
- Grundkenntnisse des Energiestoffwechsels, der physiologischen Funktionen, Verdauung, Absorption und endogenen Verwertung
- Ernährung als Teil der Gesundheitsförderung und der Prävention von Krankheiten
- Makronährstoffe- und Mikronährstoffe
- Ballaststoffe
- Prä- und Probiotika Lebensmittelkunde
- Functional Food
- Lebensmittelsicherheit
- Verbraucherschutz
In Modul I werden die Teilnehmer nach einer Einführung in Aufgaben, Ziele und Grenzen der Ernährungsmedizin, die biochemischen und physiologischen Grundlagen des menschlichen Körpers repetieren und gezielt der ernährungsmedizinischen Aspekte auf Verdauung und Stoffwechsel vertiefen.
Bereits hier erfolgt die Grundlage der Berechnung des Energie- und Leistungsumsatzes als Basis für die spätere Erstellung einer krankheitsspezifischen vollwertigen Ernährung. Des Weiteren erfolgt eine kritische Diskussion der diversen verfügbaren Mikronährstoffpräparate, sowie von Prä- und Probiotika. Auch die Lebensmittelkunde und Functional Food sollen in ihrer Rolle und Wertigkeit dargestellt werden. Daneben werden relevante Aspekte der Lebensmittelsicherheit und des Verbraucherschutzes unter Herausarbeitung hygienischer Aspekte helfen, das ernährungsmedizinische Wissen im interprofessionellen Kontext anwenden zu können.
Modul II - Ernährungsmedizin und Prävention (10 UE Live-Online + 2 UE e-Learning)
Fachliche Leitung: Mehlhorn
Dozenten: Mehlhorn, Knöner, Raßler, Liebscher, Dönmez, Albert, Nicolaus, Enzel, Gehrke, Falarzik
- Gesetzliche Grundlagen, Gesundheitsökonomische Aspekte, Prävention ernährungsbedingter Krankheiten
- Bewertung von Außenseiterdiäten und alternativen Kostformen
- Möglichkeiten und Grenzen der ernährungsmedizinischen Prävention, „Gesundheitsfördernde“ Ernährung
- Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit
- Ernährung bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen
- Ernährung im Alter
- Sport und Ernährung
In Modul II werden ernährungsmedizinische Begrifflichkeiten definiert, eine methodische Einführung in die Toxikologie, Risikobewertung und Festlegung von Höchstgrenzen bei Lebensmitteln erfolgen. Toxikologisch relevante Bestandteile von Lebensmitteln, Haltbarmachung, ausgewählte Zusatzstoffe (beispielhaft: Nitrat und Nitritverbindungen) werden detailliert dargestellt. Daneben werden, ausgehend von der Definition eines Lebensmittels, das deutsche Lebensmittelbuch sowie die diätetischen Aspekte der Warenkunde besprochen. Notwendigerweise werden gesundheitsökonomische Aspekte dargestellt und die Prinzipien der primären, sekundären und tertiären Prävention ernährungsbedingter Erkrankungen dargestellt.
Die Rolle und evidenzbasierte Bewertung von Außenseiterdiäten und alternativen Kostformen wird eingeordnet.
Daneben werden Möglichkeiten, Grenzen ernährungsmedizinischer Prävention und gesundheitsfördernder Ernährung dargestellt. Schließlich geht es um die Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit sowie um die Ernährung vom Säugling- über das Kindes- zum jungen Erwachsenenalter und die Darstellung der Besonderheiten bei der Sporternährung.
Modul III - Methoden, Organisation, Didaktik und Qualitätssicherung der Ernährungsmedizin (10 UE Live-Online + 6 UE e-Learning)
Fachliche Leitung: Mehlhorn; Dozenten: Mehlhorn, Kersting, Wenzlaff, Knöner, Reuter
- Methoden zur Erfassung des Ernährungsstatus bei Erwachsenen und Kindern
- Erfassung des Ess- und Ernährungsverhaltens / Ernährungspsychologie
- Grundlagen der Ernährungsberatung/Methodik der Einzel- und Gruppenberatung, Organisation und Qualitätssicherung der Ernährungsmedizin (Ernährungsteam, Schwerpunktpraxis, Lehrkliniken)
- Ökonomische Aspekte in der Ernährungsmedizin
- Berücksichtigung von Leitlinien/Standards, Berücksichtigung der Behandlungsform (Akutklinik, Reha-Einrichtung, Pflegeeinrichtung, ambulant), Sektorenübergreifende Versorgung, Gemeinschaftsverpflegung
- Ärztliche Gesprächsführung und Didaktik in Kleingruppen
In Modul III erfolgt, aufbauend auf dem Modul I, welches u.a. die Grundlagen der physiologischen und biochemischen Prozesse in der Ernährung legte, die Erfassung des Ernährungsstatus bei Erwachsenen und Kindern, mit Erfassung des
Ess- und Ernährungsverhaltens, sowie der Ernährungspsychologie mit fallbasierter Implementation von Essprotokollen und deren kritische Bewertung und Einwertung in entsprechende Auswertungsalgorithmen.
Daneben werden die methodischen Grundlagen der Ernährungsberatung in Einzel- und Gruppenberatung gelegt. Die Einordnung, Organisation, Qualitätssicherung sowie Zusammensetzung eines interdisziplinären Ernährungsteams im ambulanten und im stationären Setting werden besprochen. Abermals werden in diesem Kontext auch ökonomische Aspekte der Ernährungsmedizin dargestellt. Es wird ein Überblick der relevanten ernährungsmedizinischen Leitlinien der Fachgesellschaften (Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) sowie der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM)) gegeben und daraus entsprechende Behandlungsstandards abgeleitet. Hierauf aufbauend erfolgt eine Darstellung von Behandlungsformen in Akut-, Reha- und Pflegeeinrichtungen mit Darstellung der sektorenübergreifenden Verpflegung und Gemeinschaftsverpflegung. In vier Unterrichtseinheiten werden in Kleingruppen durch Mitarbeiter der Universitätsklinik für psychosomatische Medizin der Universitätsklinik Leipzig, entsprechende Kenntnisse in Kleingruppen vermittelt.
Modul IV - Enterale und parenterale Ernährung (10 UE Live-Online)
Fachliche Leitung: Knöner; Dozenten: Mehlhorn, Kersting, Wenzlaff, Knöner, Reuter
- Indikation, Durchführung und Qualitätssicherung der enteralen Ernährung
- Durchführung und Qualitätssicherung der parenteralen Ernährung
- Häusliche parenterale / enterale Ernährung
- Immunonutrition – Grundlagen und klinische Anwendung
- Ethische Aspekte, Ernährung am Lebensende
In Modul IV erfolgt die Erarbeitung von Indikation, Durchführung und Qualitätssicherung der enteralen und parenteralen Ernährung im ambulanten und stationären Umfeld.
Dabei werden evidenzbasierte Aspekte der Immunnutrition abgebildet.
Ethische Aspekte und Ernährung am Lebensende werden abgebildet und diskutiert.
Modul V - Therapie und Prävention ernährungsmedizinisch relevanter Krankheitsbilder (40 UE Live-Online/Präsenz + 10 UE e-Learning)
Fachliche Leitung: Mehlhorn & Knöner
Dozenten Teil 1: Mehlhorn, Paasch, Portius, Schneider, Stienen, Kersting, Blank, Knöner
Dozenten Teil 2: Mehlhorn, Knöner, Putziger, Krapf, Portius, Blank
Dozenten Teil 3: Mehlhorn
Teil 1 - Live-Online (15 UE)
- Nahrungsmittelallergien und -intoleranzen
- Karies und Peridontose
- Hereditäre Stoffwechselerkrankungen
- Neurologische Erkrankungen
- Psychiatrische und psychosomatische Erkrankungen
- Hauterkrankungen
- Pneumologische Erkrankungen
- Perioperative Ernährung
- Ernährung des kritisch Kranken (Intensivpatient)
- Diabetes Mellitus
- Dyslipoproteinämie
- Hypertonus und Herz-Kreislauferkrankungen
Teil 2 - Live-Online (15 UE) und e-Learning (2 UE)
- Kachexie und Mangelernährung, u. a. bei Patienten mit onkologischen Erkrankungen
- Alkoholkrankheit
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
- Zöliakie
- Kurzdarmsyndrom
- Reizdarm
- Lebererkrankungen, Gallenwegserkrankungen
- Pankreaserkrankungen
- Akute und chronische Nierenerkrankungen
- Chronisch inflammatorische Systemerkrankungen
- Osteoporose
- Gicht und Erkrankungen der Rheumatologie
- Adipositas und metabolisches Syndrom
Teil 3 - Präsenzunterricht (10 UE) und e-Learning (8 UE)
- Praktische Übungen,
Zusammenfassung aller o. g. Aspekte „Kolloquium“ und Einführung in die 10 eigenständig einzureichenden Fälle - Einführung in die klinische Fallarbeit, Zusammenfassung o.g. Themenkomplexe, Ernährungstherapie bei Vorliegen mehrerer der o.g. Erkrankungen
Im Modul V erfolgt, dem vorzitierten Curriculum der Bundesärztekammer folgend, die Darstellung maßgeblicher, ernährungsmedizinisch beeinflussbarer, therapierbarer oder präventiv versorgbarer Erkrankungsbilder.
Dabei geht es insbesondere darum, auch Schnittmengen dieser Krankheitsbilder nicht wiederholt darzustellen, sondern die Fachgebietsgrenzen hieraus darzustellen.
So soll beispielhaft mit Darstellung des metabolischen Syndroms über die Entwicklung der Adipositas zum Diabetes mellitus Typ 2 sowie deren Einflüsse auf Dyslipoproteinämien, Hypertonus und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zur bariatrischen Chirurgie, aber auch zu rehabilitativen Ansätzen ein Bogen geschlagen werden.
In 10 Unterrichtseinheiten, welche analog dem Musterkursbuch in physischer Präsenz durchgeführt werden, stehen praktische Übungen, der kollegiale Austausch, sowie die Vertiefung der bisher vermittelten Kenntnisse.
Bei der beispielhaften Erarbeitung von Patientenfällen stehen problemorientiertes Lernen mit konkreten Beispielen auch der Teilnehmer, sowie die rollenspielartige Darstellung einer komplexeren Ernährungsberatung mit Reflexion und Feedback aus der Gruppe zum Einsatz.
Als Teil eines gestuften Qualifizierungskonzeptes zur Ernährungsmedizin entspricht das BÄK-Curriculum dem (Muster-) Kursbuch zur Zusatz-Weiterbildung „Ernährungsmedizin“.
Das zusätzliche Absolvieren von 120 UE Fallseminaren oder sechs Monaten Weiterbildung unter Befugnis an Weiterbildungsstätten, der Nachweis der absolvierten Weiterbildungsinhalte über das Logbuch der Zusatz-Weiterbildung „Ernährungsmedizin“, sowie die erfolgreiche Prüfung vor der Ärztekammer, führt zum Erwerb der Zusatz-Weiterbildung „Ernährungsmedizin“. S.a. S4, Punkt 1, MKB Ernährungsmedizin.